Während US-Verteidigungsminister Mattis erneut die Stationierung von Nuklearwaffen in Südkorea auf die Tagesordnung brachte und fast gleichzeitig auch Langstreckenbomber nach Südkorea schickte, erklärte Spanien den Botschafter Nordkoreas zur „unerwünschten Person“ und forderte  ihn zum Verlassen des Landes bis spätestens Ende September auf.

Außenminister Gabriel hingegen verlangt, dass Russland, China und die USA mit der nordkoreanischen Führung verhandeln.

Aus Russland ließ währenddessen der Chef des Auswärtigen Ausschusses im Föderationsrat, Konstantin Kossatschow, verlauten, dass Russland  eine Militäroperation Washingtons gegen Pjöngjang nicht zulassen werde.

Am Sonntag noch erklärte die US-Botschafterin Nikki Haley gegenüber CNN, die USA würden Nordkorea vernichten, sollte das Land sein „leichtsinniges Verhalten“ fortsetzen.

Steckenpferd „Atomwaffen“

Das hysterische Geschrei schaukelt sich weiter auf und die meisten Menschen im Westen dürften Kim Jong-un, den politischen Führer Nordkoreas, wohl für einen größenwahnsinnigen Provokateur halten, der am liebsten in sein Steckenpferd „Atomwaffen“ investiert und dabei sein Volk hungern lässt.

Nun sind wir alle Opfer unserer Medien, die ihre Objektivität und ihre Fähigkeit investigativ zu arbeiten irgendwann in den letzten 15 Jahren komplett verloren haben.

Ein Kenner des Landes…

In einer solchen Situation, in der unser Wissen oder Nichtwissen über ein Land wie Nordkorea vom Hörensagen geprägt ist, von Informationen willfähriger Journalisten, die politisch vorgefertigte Ansichten verbreiten, kommt ein Mann wie Rüdiger Frank wie gerufen.

Nach Informationen der Universität Wien ist Rüdiger Frank Leiter des Instituts für Ostasienwissenschaften. Laut Wikipedia gehört er zu den wenigen Nordkorea-Experten, die in sozialistischen Systemen deutscher, sowjetischer sowie nordkoreanischer Prägung gelebt haben. Seinen Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften, Koreanistik und Internationalen Beziehungen nutzt er, um eine Bandbreite an wirtschafts- und sicherheitspolitischen Themen im ostasiatischen Raum -und insbesondere in Nordkorea- von verschiedenen Perspektiven zu analysieren und zu kommentieren. Außerdem wirkt er als außerordentlicher Professor an der Universität Seoul in Südkorea.

Franks Forschungsschwerpunkte liegen in der Transformation sozialistischer Systeme in Ostasien und Europa (mit Fokus auf Nordkorea), den Beziehungen und Interdependenzen von Staat und Unternehmen im ostasiatischen Raum, und auf der Analyse regionaler Integration in Ostasien. Frank ist neben seiner wissenschaftlichen Arbeit in der Politikberatung aktiv: Er beriet unter anderem eine Gruppe ehemaliger Staatsoberhäupter um Jimmy Carter. Von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde er im September 2013 zu den einflussreichsten Ökonomen Deutschlands gezählt.

...bringt Licht ins Dunkel

Vor wenigen Tagen hat Dr. Frank auf dem Fernsehsender Phoenix ein bemerkenswertes Interview gegeben. Leider zu einer Uhrzeit, zu der die meisten normal Sterblichen sich keine politischen Informationen mehr zu Gemüte führen…

Dieses Interview liefert wertvolle Informationen von einem der wenigen westlichen Kenner über Nordkorea. Frank bringt Licht ins Dunkel und äußert sich sowohl über die Fehler im Umgang mit Nordkorea und die -auch für den Westen- nachteilhaften Auswirkungen der Sanktionen gegen Nordkorea. Er erklärt, welche Gründe hinter dem Drang Pjöngjangs zu Atomraketen stecken und zeigt die historische Entwicklung des Landes, auch während der Sowjetzeit auf. Das Streben Nordkoreas nach Selbstbestimmung war schon immer ein Grundpfeiler der dortigen Politik.

Damit das hochinteressante Gespräch auch zu passablen Tages- oder Nachtzeiten verfolgt werden kann, habe ich es nachfolgend verlinkt.

http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/2491396

Viel Vergnügen!

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